Freitag, März 29, 2024
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Treffen mit der Wiener WIPOL: Mit dem Staatskanzler wandern gehen

Fotomontage © WIPOL Steiermark / Raffael Reithofer

Im Zeichen der österreichischen Geschichte sowie der Erholung in der Natur stand der gemeinsame Ausflug der WIPOL Steiermark und der WIPOL Wien. Als unsichtbarer Gast begleitete uns dabei am 1.-Mai-Wochenende gewissermaßen der Mitbegründer des modernen Österreich, Karl Renner.

Nach den langen Covid-Jahren, in denen zwischen 2020 und 2022 auch der Austausch zwischen der WIPOL Steiermark und unseren KollegInnen aus Wien nicht in gewohnter Weise stattfinden konnte, haben wir uns rund um das 1.-Mai-Wochenende endlich wieder mit der Wiener WIPOL im Rahmen eines gemeinsamen Ausflugs getroffen. Und welcher Verabredungsort würde sich für so ein Treffen besser eignen als das in der Mitte zwischen den beiden Städten gelegene Semmeringgebiet?

Da sich diese Frage mit „kaum etwas“ beantworten ließ, haben wir uns nach einer gut einstündigen Zugfahrt mit der WIPOL Wien zunächst im Karl-Renner-Museum im etwas verschlafenen niederösterreichischen Städtchen Gloggnitz getroffen. Dort führte uns ein rühriger Guide in die Lebensgeschichte jenes sozialdemokratischen Politikers ein, der vom Bauernsohn zum Mitbegründer sowohl der Ersten als auch der Zweiten Republik aufgestiegen ist. Karl Renner hatte sich zusammen mit einem tschechischen Arbeiter, der ein wenig russisch sprach, von seiner Villa in Gloggnitz aus kurz nach Kriegsende 1945 eigenhändig zu den sowjetischen Soldaten aufgemacht, um den Staat Österreich nach den Wirren des Nationalsozialismus wieder auferstehen zu lassen. Eben diese Villa ist jetzt das Gloggnitzer Museum – und während wir mit unserem Museumsführer darüber diskutierten, wie das heutige Österreich nicht zuletzt aufgrund der Tatkraft Karl Renners entstanden ist, durften wir im Esszimmer des einstigen Staatskanzlers Platz nehmen.

Was Karl Renner unerwarteterweise mit dem Ziel unserer Wanderung zu tun hatte

Leider mussten wir das Karl-Renner-Museum jedoch etwas frühzeitig verlassen, um unsere gemeinsame Wanderung ohne Verzögerung in Angriff zu nehmen. Dafür ging es für unsere knapp zwanzigköpfige Gruppe zunächst in den Zug nach Payerbach-Reichenau, von wo aus wir auf einen knapp sechs Kilometer langen Waldweg etwa 800 Höhenmeter überwanden. Nach dieser etwa zweieinhalbstündigen, aber aufgrund der nicht gerade geringen Anzahl an Höhenmetern durchaus schweißtreibenden Wanderung, erreichten wir unser wohlverdientes Ziel: Die Naturfreundehütte Knofeleben, wo wir auch übernachteten.

Ohne, dass dies unsere Absicht war, hat sich hier der historische Kreis geschlossen: Karl Renner war es, der einst die Naturfreunde mitbegründet und auch deren Logo mit den zwei sich haltenden Händen und den drei Alpenrosen entworfen hat. Denn es war sein Ziel, den damals oft in sehr beengten Verhältnissen wohnenden Arbeiterinnen und Arbeitern einen sportlichen Ausgleich in der Natur zu ermöglichen.

WIPOL-Sketch: Doskozil und Kurz wären bei Karl Renner durchgeflogen

Insofern war es nur logisch, dass wir uns für das abendliche Gemeinschaftsspiel noch einmal auf den genannten Staatsmann besannen: Drei Gruppen, die sich sowohl aus Grazer als auch aus Wiener WIPOLis zusammensetzten, hatten einen Sketch zu entwerfen, in dem Karl Renner auf die eine oder andere Weise vorkommt. Gewonnen hat unseren kleinen Wettbewerb schließlich jenes Team, das Karl Renner anno 2323 in einem Raumschiff namens Österreich mitten im All zum Leben erweckt und dem Staatskanzler dabei die ehrenvolle Aufgabe zugetragen hat, den Kapitän des Raumschiffs auszuwählen. Long story short: Weder Sebastian Kurz noch Hans-Peter Doskozil konnten diesen Karl Renner der Zukunft im Sketch überzeugen.

Nach diesem kreativen und gemütlichen Abend ging es nach einer mehr oder weniger geruhsamen Nacht in der architektonisch gelungenen Knofelebenhütte am Morgen des 1. Mai wieder zurück ins Tal. Dort trennten sich unsere Wege von denen der Wiener WIPOL und wir traten den Heimweg zurück nach Graz an, wieder per Zug über den Semmering.

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